So funktioniert unsere Hackschnitzelanlage

Erneuerbare Energien |

Wir legen großen Wert auf die Schonung von Ressourcen und den Einsatz regenerativer Energien. Daher betreiben wir auf dem Rittergut Lucklum eine Hackschnitzelanlage. Damit heizen wir das Rittergut und weitere Haushalte in Lucklum. Aber, wie funktioniert die Anlage eigentlich und wo kommt das Holz her? Die Hackschnitzelanlage ist eine Variation der Holzheizung. Sie arbeitet umweltfreundlicher als beispielsweise Gas– oder Ölheizungen, da sie deutlich weniger CO2 ausstößt. Anders als Pellet-Holzheizungen ist die Hackschnitzelanlage in der Lage, mit Holzabfällen beziehungsweise -resten zu heizen, was ihre Umweltbilanz noch weiter verbessert.

Geheizt wird dabei mit den gleichnamigen „Hackschnitzeln“. Das ist gehacktes Holz, das in dem Brennkessel verheizt wird. Eine Transportleitung verbindet das Holzlager mit dem Brennkessel, wodurch die Hackschnitzel ständig vollautomatisch zum Verheizen eingespeist werden. Die Asche, die beim Verbrennen von Holz zwangsläufig entsteht, wird in einen separaten Ascheeimer abgesondert. Die Wärme erhitzt Wasser, welches in einem 45000-Liter Pufferspeicher gespeichert wird. Das ist ein besonders sorgfältig isolierter Wassertank, der in der Lage ist die erzeugte Wärme für einige Zeit zu konservieren, was wiederum den Verbrauch der Hackschnitzel reduziert. Sobald ein Verbraucher warmes Wasser für Heizung oder Warmwasser benötigt, wird dieses mit Hilfe von Pumpen und einem Leitungsnetz zum Verbraucher transportiert.

Holz direkt aus der Umgebung
Der größte Teil des Holzes für die Anlage stammt aus dem nahe gelegenen Lucklumer Forst. Aber auch Holz von den Feldrändern und vom Gut anfallendes Material wird in der Anlage verbrannt. Aktuell müssen wir zweimal im Jahr Holz hacken, trocknen und einlagern. Wir benötigen für unsere Anlage circa die halbe Menge des jährlichen Zuwachses aus dem eigenen Lucklumer Wald. Das sind ungefähr 1000 sogenannte Schüttraummeter. Der Strom für die Pumpen und die Steuerung der Hackschnitzelanlage wird übrigens von unserer Solaranlage erzeugt. Maximal könnten wir in Lucklum damit rund 100 Haushalte versorgen. Ausgehend von einem „Standardhaus“ in Deutschland mit circa 15 KW Wärmebedarf.

Filteranlagen sorgen für saubere Luft
Was passiert da eigentlich mit den Abgasen? Ganz einfach: Sie werden gefiltert. Die Anlage auf dem Rittergut hat zwei Filter. Der erste Filter reinigt über einen Zyklon die groben Stäube aus. Darüber hinaus gibt es einen Elektronenfilter, der über elektrische Ladung Feinstäube herausfiltern kann. Im Vergleich zu Gas- und oder Ölheizungen sparen wir mit der Hackschnitzelanlage auf dem Rittergut Jahr das Äquivalent von 200.000 Litern Öl ein. Das Rittergut selber konnte durch die Anlage alle alten Öl-, Strom- und teilweise Kohleheizungen abbauen.

Wie weit kann die Wärme transportiert werden? Das Leitungsnetz hat derzeit eine Gesamtlänge von circa 1000 Metern. Die Hackschnitzelanlage steht in der Tennishalle. Von dort aus verlaufen die Leitungen unter der Waabe parallel zur Mühlenstraße über die Kommendestraße auf das Gut. Die Leitungen sind mehrfach isoliert, um möglichst geringe Leitungsverluste zu haben. Rund zehn Haushalte werden damit zurzeit im Dorf damit beheizt. Außerdem der Kindergarten, das gesamte Gut mit dem alten Kuhstall, dem Gutshaus und der Reitanlage sowie das Dorfgemeinschaftshaus.